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Regelungen des neuen Covid-19-Schutzgesetzes zum 01.10.2022
Regelungen des neuen Covid-19-Schutzgesetzes zum 01.10.2022
Esslingen, 29.09.2022

Lie­be Ange­hö­ri­ge, Bevoll­mäch­tig­te und Betreuer:innen,

lie­be Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mitarbeiter,

 

am 16.09.2022 hat der Bun­des­rat sei­ne Zustim­mung zum Covid-19 Schutz­ge­setz in der vom Bun­des­tag vor­ge­leg­ten Fas­sung erklärt. Damit tre­ten seit dem 17.09.2022 suk­zes­si­ve ver­schie­de­ne Ände­run­gen im Infek­ti­ons­schutz­ge­setz (IfSG) in Kraft. Da es sich um ein Bun­des­ge­setzt han­delt, wird es künf­tig kei­ne geson­der­ten Coro­na­ver­ord­nun­gen des Lan­des Baden-Würt­tem­berg für Pfleg­ein­rich­tun­gen mehr geben, so die Ankün­di­gung des Sozialministeriums.

Im Prin­zip blei­ben die bis­he­ri­gen Schutz­maß­nah­men unver­än­dert. Für Heimbewohner:innen gibt es jedoch eine Ver­schär­fung, die in der bestehen­den Form nicht umsetz­bar ist. Und dies trotz der vie­len Ein­sprü­che von den Ver­bän­den der Pfle­ge­heim­trä­ger und selbst unse­res Sozialministeriums.

FFP‑2 Mas­ken­pflicht zum Betre­ten einer Pfle­ge­ein­rich­tung (beson­de­re Schutz­maß­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Ver­brei­tung der Coronavirus-Krankheit)

Nach den Rege­lun­gen des neu­en § 28b Abs.1 Nr. 3b) IfSG dür­fen voll- und teil­sta­tio­nä­re Pfle­ge­ein­rich­tun­gen nur von Per­so­nen betre­ten wer­den, die eine FFP2-Mas­ke oder eine ver­gleich­ba­re Mas­ke tra­gen. Für Besu­cher und Beschäf­tig­te gibt es dies­be­züg­lich kei­ne wesent­li­chen Änderungen.

Aller­dings gilt die Mas­ken­pflicht nun­mehr auch für Bewohner:innen außer­halb „in den für ihren dau­er­haf­ten Auf­ent­halt bestimm­ten Räum­lich­kei­ten“- nach aktu­el­ler Les­art des Geset­zes also außer­halb ihres Zim­mers. Aus­ge­nom­men von die­ser Pflicht sind nur gehör­lo­se und schwer­hö­ri­ge Men­schen und Per­so­nen, die mit ihnen kommunizieren.

Die­se Rege­lung macht alle Bemü­hun­gen um sozia­le Teil­ha­be zunich­te und wür­de alle Ange­bo­te zur För­de­rung der Gemein­schaft in Fra­ge stel­len. Selbst das Sozi­al­mi­nis­te­ri­um Baden-Würt­tem­berg bedau­ert, dass die vor­ge­brach­te Kri­tik im Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren kein Gehör fand und ver­si­chert, sich wei­ter­hin für die Rück­nah­me die­ser für Heimbewohner:innen und Tages­gäs­te nicht hin­nehm­ba­ren Ein­schrän­kung hinzuwirken.

Fak­tisch kön­nen wir unse­re Bewohner:innen nur auf die­se Mas­ken­pflicht hin­wei­sen, FFP2-Mas­ken vor­hal­ten sowie Unter­stüt­zung zum Auf­set­zen von Mas­ken anbie­ten. Die Aus­übung von Zwang ist nicht mög­lich! Auch wer­den und kön­nen wir Bewohner:innen, die kei­ne Mas­ke tra­gen wol­len, auf die­ser Geset­zes­grund­la­ge nicht auf ihr Zim­mer ver­wei­sen und in ihren Frei­heits­rech­ten ein­schrän­ken. Das Pfle­ge­heim ist der indi­vi­du­el­le Lebens­raum unse­rer Bewohner:innen! Es ist aktu­ell nicht vor­stell­bar, wie die­ses Gesetz umge­setzt wer­den kann und soll. Wir hof­fen auf Ein­sicht und ein Ein­len­ken des Gesetzgebers.

Grund­sätz­li­che 24 h‑Testpflicht beim Betre­ten von Ein­rich­tun­gen (§ 28b Abs. 1 Nr. 3b i.V.m. § 22a Abs. 3 IfSG)

Voll- und teil­sta­tio­nä­re Pfle­ge­ein­rich­tun­gen dür­fen wie bis­her nur von Per­so­nen betre­ten wer­den, die einen nega­ti­ven Anti­gen-Test­nach­weis vor­le­gen. Die­ser darf grund­sätz­lich bei Besu­chern höchs­tens 24 Stun­den alt sein und muss über­wacht erfol­gen (vor Ort unter Auf­sicht der Pfleg­ein­rich­tung oder von einer zuge­las­se­nen Test­stel­le). Zur Ermög­li­chung von Besu­chen bie­ten wir wei­ter­hin fol­gen­de Test­zei­ten an:

Drei­mal wöchent­li­che Test­pflicht zum Betre­ten von Pfle­ge­ein­rich­tun­gen durch Beschäftigte/ kei­ne Test­pflicht für Bewohner:innen und Tagesgäste

Die Test­pflicht gilt auch für Beschäf­tig­te der Ein­rich­tung, aller­dings muss der Test­nach­weis nur drei­mal wöchent­lich erbracht wer­den. Zum best­mög­li­chen Schutz unse­rer Bewohner:innen hal­ten wir intern an der täg­li­chen Test­pflicht für Beschäf­tig­te fest. Die Mög­lich­keit eines unüber­wach­ten Selbst­tests ist nicht mehr vorgesehen.

Bewohner:innen und Tages­gäs­te unter­lie­gen auch wei­ter­hin kei­ner Test­pflicht. Tes­tun­gen wer­den nur im Rah­men des ein­rich­tungs­spe­zi­fi­schen Test­kon­zep­tes, d.h. vor allem bei Infek­ti­ons­ge­sche­hen und Ver­dachts­fäl­len durchgeführt.

Sicher­stel­lung des Infek­ti­ons­schut­zes in Ein­rich­tun­gen und Benen­nung einer ver­ant­wort­li­chen Per­son (§ 35 IfSG)

Pfle­ge­ein­rich­tun­gen müs­sen sicher­stel­len, dass die not­wen­di­gen Maß­nah­men des Infek­ti­ons­schut­zes getrof­fen wer­den und dies in Hygie­ne­plä­nen fest­le­gen. Die­se lie­gen bei den städ­ti­schen Pfle­ge­hei­men unver­än­dert vor. Neu ist, dass es Emp­feh­lun­gen einer Kom­mis­si­on für Infek­ti­ons­prä­ven­ti­on geben wird, die aber noch nicht vor­lie­gen. Sobald die­se Emp­feh­lun­gen ver­öf­fent­licht sind, wer­den wir unse­re Hygie­ne­plä­ne über­prü­fen und ggf. über­ar­bei­ten. Zur Sicher­stel­lung des Infek­ti­ons­schut­zes müs­sen künf­tig eine oder meh­re­re ver­ant­wort­li­che Per­so­nen je Ein­rich­tung benannt wer­den. Bis­her haben die Städ­ti­schen Pfle­ge­heime hier­für zwei spe­zi­ell aus­ge­bil­de­te Hygie­ne­fach­kräf­te bestellt, die direkt dem Pfle­ge­ko­or­di­na­tor zuge­ord­net sind. Die­ser Per­so­nen­kreis muss nun – nach mehr als zwei Jah­ren erfolg­rei­chem Pan­de­mie­ma­nage­ment – um zusätz­li­che ver­ant­wort­li­che Per­so­nen erwei­tert wer­den, die von den Pfle­ge­kas­sen eine Son­der­leis­tung (zusätz­li­che Ver­gü­tung) erhal­ten werden.

Aus­lau­fen der Ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impf­pflicht (§ 22a IfSG)

Das Covid-19-Schutz­ge­setz ent­hält kei­ne Ver­län­ge­rung der bis 31.12.2022 befris­te­ten ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impf­pflicht im Gesund­heits­we­sen. Aller­dings bleibt die bestehen­de Rege­lung, dass ab dem 01.10.22 nur die­je­ni­gen Beschäf­tig­ten als voll­stän­dig immu­ni­siert gel­ten, die drei­mal geimpft oder zwei­mal geimpft und gene­sen sind (Nach­weis mit PCR-Test). D.h. vom 01.10.2022 – 31.12.2022 dür­fen wir nur neue Mitarbeiter:innen ein­stel­len, die die­se Vor­aus­set­zun­gen erfüllen.

Lie­be Ange­hö­ri­ge, Bevoll­mäch­tig­te und Betreuer:innen, lie­be Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, Sie sehen die Pan­de­mie lässt uns im Pfle­ge­heim noch lan­ge nicht los. Ich möch­te Sie mit die­sem Schrei­ben über die neue Rechts­la­ge und die für uns rele­van­ten Bestim­mun­gen des Covid-19-Schutz­ge­set­zes zeit­nah infor­mie­ren. Aller­dings sind aktu­ell noch vie­le Fra­gen zur kon­kre­ten Umset­zung des Geset­zes nicht geklärt, die wir an das Minis­te­ri­um, unse­re Ver­bän­de und die Pfle­ge­kas­sen wei­ter­lei­ten. Da zwi­schen Ver­ab­schie­dung des Geset­zes und dem Inkraft­tre­ten nur weni­ge Tage lie­gen, konn­ten wir aber bis zur Klä­rung der not­wen­di­gen Details und Aus­le­gun­gen nicht zuwar­ten. Ich ver­traue wei­ter­hin auf ein koope­ra­ti­ves Mit­ein­an­der zum Woh­le unse­re Heimbewohner:innen und Tages­gäs­te –  auch nach unse­rem 27. (!) Infor­ma­ti­ons­schrei­ben zur Corona-Pandemie.

 

Herz­li­che Grüße

Thi­lo Naujoks

Geschäfts­füh­rer

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