Die Städtischen Pflegeheime investieren 3,2 Mio. Euro und sichern den Fortbestand der beiden Pflegeeinrichtungen, wenn auch mit reduzierter Platzzahl.
Die beiden ältesten Pflegeheime des Eigenbetriebs Städtische Pflegeheime Esslingen am Neckar sind jetzt wieder auf dem neuesten Stand und damit für die Zukunft gerüstet.
In drei Jahren Bauzeit verteilt auf 10 Bauabschnitte wurde das Pflegeheim Obertor an die Bestimmungen der Landesheimbauverordnung angepasst. Parallel dazu wurde der bauliche Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Im Zuge der Anpassungsmaßnahmen reduzierten sich die Pflegeplätze in dieser traditionsreichen Einrichtung von 159 auf 132. Ein Großteil der Bauarbeiten fiel mitten in die Zeit der Coronapandemie, die letzten Brandschutzfenster und zusätzliche Fluchttüren konnten nun dieser Tage eingebaut werden, sodass jetzt die baurechtliche Schlussabnahme beantragt werden kann.
In den letzten 25 Jahren war dies bereits die sechste große Baumaßnahme im Pflegeheim Obertor. Die Ansprüche an die Pflege, die Bedarfslagen, die heimrechtlichen Vorschriften und die Bauvorschriften sind einem stetigen Wandel unterworfen, so dass es immer wieder Anpassungsbedarf gibt. Es lohnt sich aber, diese traditionsreiche und fest im Esslinger Gemeinwesen verankerte Pflegeeinrichtung in zentraler Stadtlage immer wieder zu ertüchtigen. Als ehemaliges Klarissenkloster bietet das Obertor, das seit 1923 als Altenheim genutzt wird, eine besondere Atmosphäre für alle pflegebedürftigen Menschen, die hier ihre letzte Lebensphase oder einen Kurzzeitpflegeaufenthalt verbringen.
Aber auch im erst 2002 eröffneten Pflegeheim Berkheim musste der bauliche Brandschutz bereits an neue Vorschriften angepasst werden. Zudem schrieb auch dort die Landesheimbauverordnung einige Umbaumaßnahmen vor und erzwang ebenfalls eine Reduzierung um 6 auf nunmehr 64 Pflegeplätze. Die Bauabnahme erfolgte im Pflegeheim Berkheim bereits 2022, doch erst jetzt konnte das Bauvorhaben endgültig abgerechnet werden. Auch in Berkheim ist die in den 90iger Jahren von der Bürgerschaft lange erkämpfte Pflegeeinrichtung nicht mehr wegzudenken.
Insgesamt musste der Eigenbetrieb etwa 3,2 Mio. Euro aus eigener Kraft für den Erhalt der beiden dringend benötigten Pflegeeinrichtungen investieren. Dabei entfielen ca. 2,5 Mio. Euro auf das Pflegeheim Obertor und etwa 700.000 Euro auf das Pflegeheim Berkheim. Fördermittel standen keine zur Verfügung. Ohne die durchgeführten Maßnahmen hätte der Betrieb nicht weitergeführt werden dürfen.
Die Folgekosten der Investitionen, wie etwa Zinsen für Fremdkapital und erhöhte Abschreibungen, können auch nicht über eine Erhöhung des Heimentgeltes dieser ehemals geförderten Pflegeeinrichtungen finanziert werden. Berücksichtigt wird bei der Kalkulation des Heimentgeltes lediglich die reduzierte Zahl an Pflegeplätzen.
„Das ist insofern hart, da es den Investitionsspielraum in unserem Pflegealltag, etwa für Ersatzbeschaffungen, erheblich einschränkt. Wir sind trotzdem stolz darauf, dass wir es geschafft haben, die beiden Pflegeeinrichtungen zu erhalten und unsere Mitarbeitenden dabei manche Einschränkungen im Alltag mitgetragen haben. Die Identifikation der Beschäftigten mit den Heimen ist sehr hoch“, so Thilo Naujoks, Geschäftsführer der Städtischen Pflegeheime. „Das macht Mut – auch für die kommenden Herausforderungen“.
Ein großes Dankeschön geht auch an alle Heimbewohnerinnen und Heimbewohner, die während der langen Bauzeit im laufenden Betrieb immer wieder viel Geduld und Nachsicht aufbringen mussten.
Thilo Naujoks
Geschäftsführer